Was ist Schamanismus?

Schamanismus ist das älteste der Menschheit bekannte Heilungssystem. Schamanismus ist der Erfahrungsschatz vieler Generationen die Heilkräfte der Natur, den Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer, die Kräfte der Pflanzen, Tiere und Steinen wahrzunehmen, lenken zu lernen und diese zum Wohle der Menschheit einzusetzen.

 

Schamanismus entstand aus der Erfahrung, dass Krankheit immer eine Disharmonie zwischen Mensch, Natur und Kosmos ist. Der Schamane/die Schamanin hilft durch seine Kenntnisse wieder ein Gleichgewicht herzustellen.

 

Das Wort Schamanismus kommt aus dem sibirischen und bedeutet übersetzt: mit Hitze und Feuer arbeiten. Symbolisch auf den Menschen bezogen bedeutet dies, jemand der Energie umwandelt. Feuer ist nicht nur eine Kraft sondern auch Energie. Für die sibirischen Schamanen ist das Feuer die größte Kraft der Transformation. Und da den Schamanen die Fähigkeit zu transformieren auch zugeschrieben wird, ergab sich dieser Begriff.

 

Im schamanischen Weltbild geht man davon aus, dass alles lebt und belebt ist. Die menschliche Existenz ist nur eine von unzähligen Formen. In allen Formen existiert die Schöpferkraft, das Odem, der innere Geist des Lebens. Deshalb wird jede Existenzform, sei es als Pflanze, Tier, Steine etc. mit besonderem Respekt behandelt. Denn dadurch, dass der innere Geist des Lebens überall derselbe ist, ist alles mit allem verbunden.

 

Für Schamanen ist der Raum der im Umfeld zwischen Menschen, zwischen Dingen, aber auch der leere Raum in einem Gegenstand, innerhalb der Dinge kein durchsichtiges Nichts, keine weite Leere. Der Raum ist etwas, und hat genauso wie die Materie die wir kennen, ganz bestimmten Eigenschaften und Merkmale. Wir wissen, dass physische Materie nicht fest ist, sondern sich aus Atomen zusammensetzt, die ihrerseits ja auch wiederum nicht aus komprimierter Masse bestehen, sondern aus Elektronen die um den Atomkern kreisen.

 

Und dieser Raum im inneren und dazwischen kann erforscht werden. Durch dieses Wissen können Schamanen wahrnehmen, was andere nicht zu sehen vermögen. Es ist eine Erweiterung des Bewusstseins auf nichtphysische Welten und Dimensionen. 

 

Ein Schamane ist auch eine Person die zwischen den Welten wandert. Es gibt Welten, die in Koexistenz mit unserer materiellen Welt sind, uns aber verborgen bleiben. Sowie die materielle Welt verschiedene Welten hat (Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien), existieren andere Welten auf unterschiedlichen Ebenen und Energiefrequenzen. Schamanen können die Grenzen ihrer Wahrnehmung erweitern und in diese Welten reisen, indem sie mit Hilfe von Techniken ihren Bewusstseinszustand verändern. Dadurch sind sie imstande, Diagnosen ohne technische Geräte durchzuführen, Heilarbeiten zu verrichten und Inspiration und Kenntnisse zu erlangen. 

 

Im schamanischen Konzept hat alles seinen Platz. Die physischen Welten wie die nichtphysischen Welten. Die Gesetze der Erde wie die kosmischen Gesetze.

 

Dem Schamanismus wurde 1980 von der Weltgesundheitsorganisation in der Behandlung psychosomatischer Erkrankungen dieselbe Bedeutung zuerkannt wie der westlichen Medizin.

Aufgrund der effektiven Heilerfolge interessieren sich immer mehr Menschen, die in heilenden Berufen tätig sind für den Schamanismus und integrieren ihre Erfahrungen damit in ihre Arbeit. 



© Sonia Emilia Rainbow, Austria

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