Meine Namensgeschichte

Es ist ungefähr 30 Jahre her als die zwei Lakota „Medizinfrauen“ Two Star Woman, Beaver Woman sowie auch vom Stamme der Lakotas, Singing Bird und CrowWolf, ein Ehepaar im Alter von über 80 Jahren ihren Besuch bei mir antraten. Ich war sehr aufgeregt und gleichzeitig auch erfreut, denn für mich stand eine große Prüfung bevor. Nach sieben Jahren als „Lehrling“ für ihr heiliges Reinigungs- und Heilritual der Schwitzhütte, in ihrer Sprache Inipi genannt, sollte ich nun meine erste "offizielle" Schwitzhütte leiten und die Gebete und Botschaften der Ältesten entgegennehmen.

Und dann, als die Initiation zu Ende war und ich ihren Segen erhielt im Feld der Schwitzhütte zu wirken und zu lehren und ich ein „commitment“ mit Ihnen einging und versprach diese Zeremonie, mit den damit verbundenen spirituellen Kräften und Energien zu hüten und schützen – da erzählten sie mir diese Geschichte.

Die Schwester von der weissen Büffelfrau ist die Regenbogenfrau. Sie hütet ein heiliges Tal, welches inmitten den Bergen liegt. Viele heisse Quellen entspringen dort. Hier treffen sich Menschen von allen Stämmen und Clans, von allen Ländern ein. Manche reisen viele Monde. Sie kommen hierher – um sich zu reinigen, zu baden – und um über ihr Leben zu sprechen.

Hier wird Rat gehalten, werden Bündnisse eingegangen – Friedensgesprächen und Warenaustausch werden verhandelt.

Stammesführer und Clanchefs, Königinnen und Heilerinnen, Älteste und Weise versammeln sich. Es ist ein grosses Tal.

Die unterschiedlichsten Kulturen und Traditionen sind hier zu finden – von hoch aus dem Norden und dem ewigen Eis, fern vom Osten und der mystischen Musik, tief vom Süden und den immerwährenden Sommern, weit vom Westen und den Göttern des Meeres. Sie haben ihre eigenen kleinen Dörfer, die ihr Volk hier besucht.

RainbowWoman gewährt den Eintritt. Es gibt ein paar Regeln für den Besuch in dem heiligen Tal. Es dürfen keine Waffen mitgenommen werden und es darf kein Streit entstehen.

Zorn und Wut und Hass dürfen nicht auf die Mitmenschen geschleudert werden.

Achtet jemand dieses Gebot nicht – so sendet Rainbow Woman als Warnung sanft eine weiße Feder, die vom Himmel gleitet. Wird die Verwarnung ignoriert, so muss der Gast das heilige Tal verlassen.

Und so gaben sie mir den Namen Rainbow Woman. Und ernannten mich zur Hüterin des Feuerschildes des Friedens. Viele Jahre gingen in das Land. Es dauerte bis ich den Namen trug, bis ich selbst mich dafür als würdig hielt. Denn es ist ein großer Namen. Zu bedeutend um das EGO zu füttern.

Und so hört ihr jetzt die Geschichte dazu – nach vielen, vielen Jahren in denen ich die Größe und Wahrhaftigkeit entwickelte durfte.

Und diese auch immer weiter wachsen lasse und staunend lerne.

Tag für Tag.

Und Nacht für Nacht.

Der innere Frieden – wohl eines der größten Geschenke für uns Menschenseelen.

Frieden mit dem was Ist – was uns das Leben schenkt. Und das ist so viel.

Frieden mit all den Menschen – die nicht so sind wie es unseren Vorstellungen entspricht.

Frieden mit den menschlichen sehnenden, wünschenden und manchmal sehr unzufriedenen Wünschen.

Frieden mit den spirituellen Kräften – mit deinem Gegenüber.

Frieden mit sich selbst. Dahin führe ich die Menschen – das ist eines meiner Medizingaben – mitsamt meiner eigenen Unvollkommenheit.

Das Tal gibt es wirklich. Die Eroberer Amerikas hörten davon und dem Wasser – und suchten es als Jungbrunnen und Wunderquelle. Heute ist es eine berühmte Kurbadgegend.

Vor einigen Jahren gingen ein paar Vertreter des indigenen Volkes zum Berg ober den Quellen. Um zu beten. Für eine neue Zeit des Friedens. Für die Rückkehr der alten Stämme. Für die Erinnerung der Zeremonien und deren positiven Heilfelder. Für die Rückkehr der weissen Büffelkalbfrau und der Regenbogenfrau.

Das nächste Jahr waren es einige Hunderte die beteten.

Dann waren es einige Tausende. Und bald bin ich mitten unter ihnen. Und du vielleicht auch.

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