Erinnerungen und Aussichten

Es ist eine Zeit der Erinnerungen und des Rückblickes.

Vor ungefähr 43 Jahren traf ich einem indigenen Schamanen aus dem Tiefland des Amazonas. Diese Begegnung fand in den Bergen meiner Heimat statt. Ich hatte mich nicht auf den Weg, die Suche gemacht – sondern es hatte mich gefunden. Die Zeichen der Führung der Spirits waren also unübersehbar. Mir wurde in dem Augenblick schon die Bedeutung dieses für mich „sakralen, heiligen Raumes“ gewahr, auch wenn ich es damals noch nicht deuten konnte. Im Alter von ca. 21 Jahren erhielt ich das Angebot eine schamanische traditionelle Lehrzeit anzutreten – die damals 12 Jahre ging. Es wurde letztendlich 16 Jahre daraus, bevor ich das erste Mal! eigenständig und selbstverantwortlich die schamanische Arbeit antrat.

Für meinen Lehrer Don Juan, der für mich auch wie ein Vater war und der mich wie eine Tochter sah – war es immer sehr wichtig, dass nicht seine Kultur in die unsrige transportiert wird – sondern dass ich lerne mit den Steinen, Pflanzen, Tieren, mit den Kräften und Plätzen zu arbeiten – die hier bei uns wirken. Und ich begann mich zu erinnern – an meine ureigenen spirituellen Wurzeln.

Viele Reisen in inneren und äussere Welten habe ich durchwandert.

Juan brachte mich schon früh mit indigenen Schamaninnen in Berührung, um von ihnen über die Kraft und Magie der Frau zu lernen. Ich saß mit den Ältesten Frauen am Feuer in der Weite der Prärie und hörte ihrem Singen, ihrem raunendem Flüstern und Gekicher zu, wenn sie von den Mysterien des Lebens erzählten. In den Tiefen des Amazonas begab ich mich in eine siebenjährige schamanische Diät – die die Basis für mein schamanisches Sein bildete.

Mit Don Eduardo Calderon erkundigten wir die Geheimnisse der Anden und erfuhren über Leben und Präsenzen von anderen Welten und Sternen. Im Dschungel von Mexico wurde ich in eine Schwesterschaft der magischen Schilde aufgenommen – und lernte alte Rituale und Zeremonien. Als Hüterin und Trägerin. Und so kam auch die Kakaozeremonie nach Europa.

Ich hatte auch schon eine Kaffeezeremonie angeboten – denn auch diese wurde mir anvertraut. Doch nahm ich sie wieder aus dem Programm – nachdem ich sah was für ein Kuddelmuddel aus den Kakaozeremonien hier in Europa wurde. Doch kürzlich sprach mich mein Sohn wieder darauf an – und es wird doch noch vermittelt werden.

Ich arbeite nun seit 25 Jahren als schamanische Heilerin und Lehrerin. Um mich ist ein enger Schülerkreis entstanden. Es sind einige wenige die tatsächlich sich die Zeit gaben selbst die traditionelle Lehrzeit mit all den Jahren zu durchlaufen. Ja – das haben wir tatsächlich geschafft! Es ist möglich.

Und es ist wahrhaftig. Aufrichtig. Kein Blenden und Schäumen. Kein sich Schmücken mit anderen Federn.

Es ist eine tiefe Lehrzeit beruhend auf langen Erfahrungsprozessen. Manchmal fragen sich meine Teilnehmer, warum von meinen Schülern so wenig gehört, gelesen, gesehen wird.

Weil es noch nicht so weit war – ihr Lieben. Weil sie sich im Hintergrund entfalten haben. Durch Demut, Beobachtung, Dankbarkeit.

Ich bin nun in Pension. Ich gehe nun zurück. Und sie gehen nach vorne.

Ihr werdet von ihnen hören und lesen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0