Waldviertel August 2018

Waldviertel 2018. 
Seit zwei Tagen bin ich hier um mich auf meine Ausbildungsgruppe zum SchwitzhüttenleiterIn vorzubereiten. Dieses Projekt startete ich letztes Jahr. Dem zuvor gingen fast 3 Jahrzehnte Schwitzhüttenerfahrung. Ich absolvierte eine sehr intensive 7 jährige Schwitzhüttenausbildung bei den Lakota/Ojibways. Es ist eine ihrere heiligsten Zeremonien. Für die Durchführung erfordert es viel. Nicht nur unzählige Besuche und Gebete und Prayerties knüpfen für und in der Schwitzhütte. Auch mindestens vier lange Visionssuchen und mindestens vier Gebetstänze sind Voraussetzungen dafür. 

Schwitzhütte ist nicht gleich Schwitzhütte ist nicht gleich Schwitzhütte. Das Feld das gewoben wird, die Kraft die sich entfaltet, die Spirits die sich einfinden - sind abhängig und korrespondieren auch mit der eigenen Kraft und Persönlichkeit. 

Die westliche Welt ist kaum in der Lage die tatsächliche Tiefe der Schwitzhüttenzeremonie zu verstehen. So ist es auch dass es unendlich viele Schwitzhüttenanbieter gibt die sich nicht wirklich die Zeit und Aufmerksamkeit schenken in diese Aufgabe hineinzuwachsen. 

Nach vielen Jahren Erfahrung und Gedanken wie sich das traditionelle Feld angepasst in unsere Zeit vermittelt werden kann habe ich gebetet und gefastet, bin auf Visionssuchen gegangen und in schamanische Diäten. Um dann ein für mich stimmiges Konzept zu finden meine Erfahrungen zu teilen.

Es ist herausfordernd für meine SchülerInnen. Und interessanterweise haben auch von ursprünglich 27 SchülerInnen bereits sieben die Ausbildung verlassen. Weiter werden noch bis nächstes Jahr folgen.

Warum dies geschieht? Die Argumente sind vielfältig: von zu anstrengend, über familiäre und gesundheitliche Probleme bis hin zu der Erkenntnis, dass das was man bereits gelernt hat eh schon reicht um eine durchzuführen. 

Im schamanischem Kontext hat auch dies seinen Sinn und Bedeutung. Die Spirits lenken. Sie schenken viele Möglichkeiten und dazu die Prüfungen: Inwiefern ist es für einen möglich auch in einem Feld zu sein und dieses zu halten. 

Jedoch mehr als die Hälfte geht den Weg zu Ende.
Mit aller Konsequenz. Mit allen Widerständen.
Mit aller Liebe und Hingabe an das Feld.

Das sind die wahrhaftigen HüterInnen der alten Weisheit.

Und diesen Menschen gebührt mein absoluter Respekt.
Meine absolute Wertschätzung.
Meine absolute Hingabe.

Denn ich kenne ihre Prozesse. Ich kenne ihre Tiefen und Höhen. Ich kenne ihre Ängste und Bedenken. Ich kenne ihre Verbundenheit.

Und nun bin ich in den Wäldern des Waldviertels.
Spüre den Frieden und die tiefe Verbundenheit an das Leben.

Und erkenne und sehe. Diesen unendlichen Segen.

Für diese Arbeit.

Die Zeit ist gekommen mein Medizinfeld weiterzugeben.
Gleichzeitig wird es größer und größer. So viele Menschen finden sich ein. Das birgt auch eine Verantwortung in sich.
Eine ganz starke.

Danke an alle. 
Und ja - ich werde noch eine Ausbildung zum SchwitzhüttenleiterIn anbieten. 2021. Und ich weiß - dann ist die Zeit reif dass alle diesen Weg zu Ende gehen können.
Die Seelenentwicklung ist ein einem großen Transformationsprozess. Und braucht manchmal einfach Zeit.

Nun haben wir zwei liebe Herausforderungen.
Trockenheit im Walde - und Millionen von Ameisen.

Und es wird ein liebevoller Tanz werden.
Mit den Menschen.
Der Natur.
Den Erfahrungen.
Den Spirits.

Ich freue mich sehr auf Morgen Abend - wenn wir uns im heiligen Kreis der Teachings einfinden.

In Verbundenheit
Sonia Emilia Rainbow

 

©Pic und Text by Sonia Emilia Rainbow



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