60 Jahre auf diesem wunderbaren Planeten

Da bin ich nun also angekommen. 60 Jahre bin ich nun auf diesem wunderbarem blauen Planeten Erde.

Unglaublich. Die Zeit, die Zeit.

Ich erinnere mich an meine Kinder, als sie klein waren und es erscheint mir wie gestern.

Ich kann die Düfte des Waldes im Sommerwind riechen, die Frische der kalten Bergbäche spüren, die ich vor 35 Jahren erlebte als ich meine schamanische Lehrzeit erfuhr. Und es erscheint mir wie gestern.

So viel hat sich in den letzten 60 Jahren in dieser Welt verändert.

In meiner Kindheit kam noch täglich der Milchmann mit dem Pferdewagen und füllte die Milchkannen, die auf den Mäuerchen vor der Häuser bereitstanden.

Es gab einen autofreien Tag in der Woche. Dafür gab es ein Pickerl auf der Windschutzscheibe. An diesem Tag musste man das Auto stehen lassen.

Wir hatten ein Telefon mit Viertelanschluss.

Erklärung für die jüngere Generation: 4 Häuser hatten gemeinsam einen Telefonanschluss. Telefonierte der Nachbar und ich wollte auch, kam ein Besetzzeichen und man musste warten bis die Nachbarn ihr Telefonat beendet hatten. Es wurden Telegramme verschickt für dringende Nachrichten. Geraucht wurde überall. Im Auto, im Wartezimmer des Arztes, in den Krankenhäusern, im Flugzeug, auf den Ämtern.

Die Lieblingszigaretten meiner Mama waren Hobby.

Als junges Mädchen zog ich mir nasse enge Jeans an und liess sie am Körper trocknen. Zuziehen musste man den Reissverschluss mit einer Zange.

Das war damals IN so.

Cool war das Tanzen folgendermaßen: Am besten vor einer Live-Band am Boden kniend und den Kopf und die Haare hin- und herschüttelnd. Mein erstes Live Konzert war mit Suzie Quattro. Ich glaub ich war damals 14. Auf Suzie Quattro fiel die Wahl, weil sie eben in diesem Zeitraum die einzige damals bekannte Rocksängerin war, die in meinem Ländle auftrat. Meine Mutter kam mit. Musste mitkommen. Ich stieg während des Konzertes auf den Stuhl um zu rocken. Sorry Mama, ich glaub das war dir ganz schön peinlich

Dann lernte ich die Woodstock- und Hippiebewegung kennen. Wow, welch Musik, welch Aufbruchsstimmung für eine bessere Welt.

Tagelang zog ich mit unseren Hippies durch die Wälder und dies waren in der Tat meine ersten Schritte, ein Schlüssel für meine tiefe Spiritualität die mich mein ganzes Leben begleitete.

Dann zwischen 17 und 18 lernte ich Juan kennen, einen Indianer vom Stamme der Guajiras aus Kolumbien. Der Rest dieser Geschichte kann man in meinem Buch „Der Ruf der Geister“ erfahren.

Drei Kinder durfte ich in dieses Leben begleiten. Schöne, starke, ehrliche, stabile, verantwortungsvolle Menschen sind sie geworden.

Sie leben ihr Leben gut. Sie sind glücklich. Sie sind gesund. Sie stehen auch materiell gut im Leben.

Und ihrerseits sind nun fünf Enkelkinder in meinem Leben. Was für süsse Wesen. Wie toll ist das denn, so geliebt als Oma zu werden.

Es gab eine Zeit in meinem Leben, nein, es gab mehrere Zeiten in meinem Leben. Da gab es immer wieder Momente in denen ich gefragt wurde, inwieweit ich bereit bin meine persönlichen Bedürfnisse und Wünsche zurückzustellen um im „DIENST“ des schamanischen Feldes zu sein.

Da habe ich immer wieder JA gesagt. Da konnte ich sowas von diszipliniert und konsequent sein.

Das ist es auch wo ich mich wohl und zuhause fühle. Wenn ich den ganzen Tag in der Natur sein darf. Den Wind spüren, die Wärme der Sonne, die Erde unter meinen Füssen. Die Spirits der Natur, der Elemente und auch die kosmischen Kräfte - diese erfahre ich als sehr intelligente Wesenheiten. Auf die ich mich verlassen kann, von denen ich getragen werde, die an meiner Seite sind, mir Kraft, manchmal Trost und auch Nähe schenken.

Sie sind an meiner Seite. Durch ihre Gnade gehe ich meinen Weg, so wie er sich mir eröffnet.

So viele schamanische Kreise in all diesen Jahren, indem ich Welten und Weisheiten, Kräfte und Medizinen öffne, die auch mir geöffnet wurden. So viele Menschen, die meinen Spuren, meinem Medizinweg folgen und die Verbundenheit und Angebundenheit an das was ist, an das Leben, an sich selbst, an die guten sichtbaren und unsichtbaren Kräfte wahrnehmen, integrieren.

Und wiederum andere in ihrer persönlichen, spirituellen Entwicklung begleiten.

Wie schön es ist ihr Lieben um mich in all diesen Kreisen gemeinsam zu singen, beten, schwitzen, tanzen, lachen, manchmal auch weinen. Gemeinsam Hand in Hand zu gehen und aneinander zu wachsen. In all den Jahren hat sich eine wunderbare Seelenfamilie entwickelt, ein Netz der Kraft, welches immer größer und beständiger wird. Eine Familie, die offene Herzen und Arme hat und Neue die in diese Kreise kommen so wunderbar empfangen.

GRACIAS A LA VIDA

in Verbundenheit mit Euch

Sonia Emilia Rainbow

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